VERLEGUNG DES RÖFIX WÄRMEDÄMM-VERBUNDSYSTEMS

1. Bewertung und Planung

Das PIETRACOMFORT System entstand aus der Synergie zwischen der RÖFIX Wärmedämmung und der PIETRE D’ARREDO Kunststein Verblendung. Während der Planungs- und Umsetzungsphase müssen sowohl die technischen als auch ästhetischen Aspekte genauestens beachtet werden. Beim Bemessen der mit PIETRE D’ARREDO zu verblendenden Oberfläche im Bereich von Fensterbänken, Fensterrahmen, Geländern oder Türen muss eine Überlappung der Verblendung von ca. 6 cm über die Wärmedämmung mit einkalkuliert werden.

Das RÖFIX Wärmedämm-Verbundsystem muss fachgerecht und unter genauer Einhaltung aller technischen Aspekte (Sockel, An- und Abschlüsse, Spezialprofile und Abdichtungen, zusätzlich mit Brandschutzelementen im Sturzbereich von Fenster und Türen) und Montagerichtlinien angebracht werden. Die Dämmplatten werden mit einer erhöhten Verklebungsfläche und mit einer geänderten Verdübelungstechnik montiert. Sollten leichte (Lampen, Regenabläufe, usw.) bis schwere (Vordachkonstruktionen, Markisen, Sat-Anlagen usw.) Elemente nachträglich wärmebrückenfrei befestigt werden, sind diese einzuplanen (Einbau von Spezialelementen während der Verlegung der Dämmplatten). Zur Vermeidung unerwünschter Wärmebrücken ist es unbedingt notwendig, bereits während der Planungsphase jedes Detail genau zu durchdenken: alle An- und Abschlüsse, Dehnfugen, Befestigungselemente, sind winddicht und schlagregensicher auszuführen, sodass ein einwandfreies Funktionieren des Systems nicht beeinträchtigt werden kann. Im falle einer Aufbringung einer Endbeschichtung von RÖFIX ist die Verarbeitung gemäß den aktuell geltenden nationalen Verarbeitungsrichtlinien und laut den RÖFIX – Verarbeitungsrichtlinien.

2. Untergrundvorbehandlung

Der Untergrund muss sauber, kompakt, trocken, tragfähig und frei von Ausblühungen, Sinterschichten, Resten von Trennmittel und Algen- oder Moosbefall sein. Der Untergrund muss in der Ebenheit der nationalen Normen, Ebenheitstoleranzen für nichtflächenfertige Wände entsprechen. Das Außenbauteil muss trocken sein und es darf zu keiner aufsteigenden Feuchtigkeit kommen (Abdichtung/ Horizontalsperren). Der Untergrund muss eine Haftzugfestigkeit von mindestens 0,25 N/mm² aufweisen. Grob vorstehende Mörtel- oder Betonteile abschlagen. Größere Untergrundunebenheiten mit geeigneten Ausgleichsputzen egalisieren. Begrenzte Untergrundunebenheiten <1 cm können mit der Kleberschicht im Wulst-Streifen-Verfahren ausgeglichen werden. Vorhandenen Putz auf Festigkeit und Hohlstellen, vorhandene Beschichtungen auf Tragfähigkeit prüfen. Nicht tragfähige Putze und Beschichtungen restlos entfernen. Untergründe, falls erforderlich, grundieren. Die Verträglichkeit eventuell vorhandener Beschichtungen mit dem Klebemörtel ist sachkundig zu prüfen. Filmbildende Trennmittel (Schalöl etc.) entfernen. Kreidende oder sandende Flächen mit Tiefgrund verfestigen oder entfernen. Angrenzende Bauteile (Fenster, Fensterrahmen, Türen etc.) sind vor der Verarbeitung generell abzudecken, um diese vor Verschmutzung bzw. Beschädigung zu schützen. Die Auswahl des geeigneten Dübeltyps ist noch vor der Verlegung des Dämmsystems zu bestimmen. Die Verdübelung selbst erfolgt nicht durch den Verleger des Dämmsystems sondern durch den Verleger der PIETRE D’ARREDO Verblendung.

3. Verkleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel RÖFIX Unistar LIGHT wird von Hand oder maschinell in Randwulst-Streifen-Methode auf die Dämmplatten aufgetragen oder mit der Zahntraufel auf der gesamten Oberfläche der Dämmplatten gleichmäßig verteilt. Die vorgegebene Klebefläche von > 60 % wird in der Regel dann erreicht, wenn am Rand der Platte umlaufend ein min. 5 cm breiter Streifen (Wulst) und in der Mitte der Platte 3 vertikale Streifen aufgetragen werden. Die Höhe der Kleberschicht ist der Ebenheit des Untergrundes anzupassen. Zuschnitte können mit professionellen Schneidegeräten exakt gemacht werden. Die Verlegung der Dämmplatten erfolgt fugendicht im Verband. Der Plattenversatz muss mind. 20 cm betragen. Es ist darauf zu achten, dass keine Kreuzfugen und keine offenen Stoß- oder Lagerfugen entstehen und dass keine Fehlstellen oder Unebenheiten vorhanden sind. Unebenheiten mit Schleifbrett oder Schleifgerät plan schleifen. Anschlüsse an Bauteile mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten sind mit geeigneten Anschlussprofilen bzw. mit Fugendichtband als schlagregensichere Abdichtung des Dämmstoffes auszuführen. Plattendicken ab 20 cm sind an den Gebäudeecken stirnseitig dünnschichtig mit Montagekleber zu verkleben. Die Dämmplatten werden so zugeschnitten, dass die Fugen nicht direkt mit den Fenstern und Türen zusammenlaufen.  Bewegungsfugen: Konstruktive Fugen oder Dehnfugen sind in Richtung und Dimension durch das komplette Dämmsystem zu übernehmen.

4. Armierungsspachtelung

Nach ca. 3 Tagen nach der Dämmplattenverklebung wird an Gebäudeöffnungen (Fenster, Türen) eine Diagonalarmierung mit Gewebestreifen (Mindestmaß 20 x 40 cm)  vorgenommen. Diese ist vor dem Aufbringen der Flächenbewehrung einzubetten. Anschließend Armiermörtel RÖFIX Unistar LIGHT aufspritzen oder aufspachteln und mit der Zahntraufel R16 in eine Richtung abkämmen. Das Armierungsgewebe RÖFIX P50 in das frische Mörtelbett eindrücken und verziehen. Die Gewebebahnen mind. 10 cm überlappen und mit der Traufel deckend überspachteln. Gegebenenfalls mit der Abziehlatte planeben abziehen. Die Nennputzdicke hat 5 mm zu betragen. Der Kleber ist bei 15 °C und 50 % rLF nach 3 Tagen durchgehärtet und teilbelastbar. Vor der Verdübelung dürfen, bis zur vollständigen Klebererhärtung, die Dämmplatten keiner starken mechanischen Belastung (z.B. durch Klopfen mit der Richtlatte, durch Schleifen oder starke Windbelastung) ausgesetzt werden. Angrenzende Bauteile (Fenster, Fensterrahmen, Türen etc.) sind vor der Verarbeitung generell abzudecken, um diese vor Verschmutzung bzw. Beschädigung zu schützen.

5. Montage von Gesimsen und Faschenprofilen

Wo man nicht mit der Kunststeinverblendung weiterfahren möchte (Tür- und Fensterstürze) wird es notwendig sein einen Rahmen in der selben Stärke und Breite nach belieben (8-16 cm) anzubringen. Gesimsimitationen und Faschenprofile werden aus RÖFIX Systemdämmplatten zugeschnitten und mit RÖFIX Unistar LIGHT und RÖFIX P50 Armierungsgewebe armiert und mit RÖFIX Deckputzen verarbeitet.

6. Bewegungsfugen

IKonstruktive Fugen oder Dehnfugen dürfen nicht überputzt werden. Im Außenbereich dürfen dafür keine Putzschnitte ausgeführt werden, sondern sind geeignete Putzprofile einzusetzen (RÖFIX Dehnfugenprofil). Nach entsprechender Stand- bzw. Trocknungszeit kann, je nach verwendbarer Profilart bauseits, eine fachgerechte Verfugung vorgenommen werden.

7. Mechanische Befestigung

Die mechanische Befestigung des Dämmsystems erfolgt durch den Verleger der PIETRE D’ARREDO – Verblendung (siehe Punkt 2.1).

8. Brandschutz

Grundsätzlich wird empfohlen bei Verwendung von EPS-Dämmfassaden im Sturzbereich über Fenster- und Türöffnungen min. 50 cm hoch und 30 cm links und rechts über die Öffnung mit nichtbrennbarem Dämmstoff (z.B. Mineralwolle oder die speziellen, innovativen RÖFIX Brandschutzschürze) zu dämmen. Für höchste Brandsicherheit sind RÖFIX FIRESTOP Mineralwolle-Fassadendämmplatten oder RÖFIX SPEED Mineralwolle-Lamellendämmplatten für die gesamte Fassade zu wählen. Generell sind die nationalen gesetzlichen Brandschutzbestimmungen zu berücksichtigen.

9. Wärmedämmung auf Holzkonstruktionen

Die Holztragkonstruktion muss in der äußeren Ebene eine vollflächige massive Holzverschalung (Diagonalverschalung; OSB; 3-S Platten o.ä.) aufweisen, damit eine vollflächige Verklebung und zusätzliche mechanische Befestigung möglich ist. Der Dämmstoff muss grundsätzlich vollflächig mit RÖFIX Unistar LIGHT verklebt und auch sofort mit 2 Stück RÖFIX ROCKET WOOD Dämmstoffteller pro Platte zusätzlich verschraubt werden. Bei Verwendung von EPS- Dämmplatten auf einer planen Holzoberfläche kann anstelle von RÖFIX Unistar LIGHT auch der RÖFIX UNICOLL Dispersionskleber verwendet werden, und damit auf die sofortige Erstverschraubung verzichtet werden (technisches Merkblatt RÖFIX UNICOLL beachten). Eine erste Armierspachtelung aus RÖFIX Unistar LIGHT Klebe-/Armiermörtel und RÖFIX P50 Armierungsgewebe in zwei Lagen und mit Hilfe eines ausreichend ausgehärteten Klebers (mind. 3 Tage) auftragen. Nach einer Standzeit von 3-4 Tagen zwei weitere Lagen Armierung mit ARREDOCOLLA Klebe-/Armiermörtel und ARMOFLEX 330 Armierungsgewebe aufspachteln. Vor der Verarbeitung der zweiten Armierspachtel werden außen an der Armierung selbstschneidende Schraubdübel zur mechanischen Befestigung angebracht. An die Anschlusspunkte zwischen tragenden Mauern und Holzstruktur sowie an die Dämmschicht kommen jeweils Dehnungsprofile (Fugendichtband, Sockelprofile etc.).

10. Unterterrainbehandlung

Das System PIETRACOMFORT muss allseits umschlossen werden sodass weder Wasser noch Ungeziefer ins Dämmsystem gelangen kann. Jede Art von Endbeschichtung der Fassade endet mit einer abschließenden RÖFIX OPTIFLEX 2K Dichtspachtelung im Unterterrainbereich bis zur bestehenden Keller- Bauwerksabdichtung. Idealerweise endet diese Dichtspachtelung ca. 30 cm über der Terrainlinie.

posa_iso_6
Für das Verlegen der Wärmedämmung vorbereiteter Untergrund

posa_iso_1Verkleben (Rand-Wulst und Streifen)

posa_iso_7
Verlegen der Dämmplatten

posa_iso_2
Verlegemuster der Platten

posa_iso_1Verlegen der Kanten und versetzten Fugen

posa_iso_4
Fugen an Türen und Fenstern

posa_iso_5
Diagonal-Armierung an den Fenster- und Türkanten

posa_iso_8
Armierung und Verlegen des Armierungsgewebes

posa_iso_9
Abschluss der Armierspachtelung